Abdichtungen im Injektionsverfahren unterscheiden sich durch die Einbringverfahren Druck- und drucklose Verfahren; durch ihre Wirkungsweise, hydrophobierend oder kapillarverstopfend und durch die Materialeigenschaften des Injektionsstoffes.
Die auf das jeweilige Objekt abgestimmte Auswahl des Verfahrens, der Wirkungsweise sowie der Materialeigenschaften sind unabdingbare Voraussetzung für den Instandsetzungserfolg.
Kein auf dem Markt zur Verfügung stehendes Injektionsmittel kann allen möglicherweise notwendigen Anforderungen allein gerecht werden.
So kann z.B. eine hydrophobierende Mikroemulsion durchaus drucklos in eine Porenbetonwand (Gasbeton) eingebracht werden und, ohne die Dämmeigenschaften negativ zu verändern, eine funktionsfähige Horizontalsperre bilden. Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Wand vorher getrocknet wird. Ferner sind die meisten Emulsionen nicht beständig gegen bauübliche Salze, Säuren oder Basen, eine vorherige Salzanalyse ist also unumgänglich. Drucklos in durchfeuchtetes Mauerwerk eingebrachtes Injektionsmaterial kann sich kapillar nicht so ausbreiten, dass eine geschlossene Wirkebene erreicht wird. Eine so eingebrachte hydrophobierende Horizontalsperre in feuchten Wänden hinterlässt meist eine sehr fehlerhafte Sperre, die in der Folge die Austrocknung der Wand mehr behindert als vorher. Nicht selten steigt hier der Feuchtehorizont im Mauerwerk über die Höhe hinaus, die er ohne diese Maßnahme erreicht hätte.
Eine kapillarverstopfende Horizontalsperre hingegen, beispielsweise mit einem wasserreaktiven 2K PUR-Injektionsharz, kann im Druckverfahren auch in stark durchfeuchtetes Mauerwerk eingebracht werden. Die PUR-Harze expandieren bei Wasserkontakt und verdrängen so das Wasser aus den Poren der Wirkebene der Horizontalsperre.
Bei stark zerklüftetem Mauerwerk, z.B. bei Bruchstein- oder Mischmauerwerk, werden durch Vorinjektion eines wasserreaktiven PUR- Schaumharzes, welches bis auf das 40 fache expandieren kann, die Hohlräume im Mauerwerk geschlossen und so ein unkontrolliertes Abfließen des PUR-Harzes verhindert.
PUR- Injektionsharze finden auch im Beton-, Industrie- und Tunnelbau ihre Verwendung. Sie werden hier überwiegend zum Abdichten von Arbeits- und Dehnfugen gegen von innen oder/ und von außen drückendes Wasser im Injektionsschlauchverfahren, z.B. in Tiefgaragen, Fahrstuhlschächten, Kläranlagen oder Trinkwasserbecken, eingesetzt.
Wie jedes andere Injektionsmaterial müssen auch PUR- Injektionsharze nach den Anforderungen am Einsatzort, z.B. der Verträglichkeit mit Beton, Stahl, Folien, Kabelummantelungen usw. sowie der Beständigkeit gegen Salze, Laugen oder Säuren, ausgewählt werden. Wir verwenden ausschließlich lösungsmittelfreie PUR- Schaum- und Injektionsharze vorzugsweise mit Prüfzeugnis für den Trinkwasserbereich.